Tariflohn Landschaftsgärtner: Offizielle Vergütung

Erfahren Sie alles über den Tariflohn für Landschaftsgärtner und wie die offizielle Vergütung in der Branche funktioniert. Zahlen, Fakten, Trends für 2025.

Wie hoch sind die aktuellen Tariflöhne für Landschaftsgärtner

Bundesweite Lohnsteigerungen prägen 2025 und 2026

Die Tariflöhne für Landschaftsgärtner steigen in Deutschland deutlich an. Ab dem 1. Juli 2025 erhöhen sich die Löhne im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau um 3,2 Prozent, gefolgt von einem weiteren Anstieg um 3,3 Prozent ab Juli 2026. Der Ecklohn für die Lohngruppe 4.2a klettert von aktuell 19,61 Euro auf 20,24 Euro pro Stunde (Jahr 2025) und erreicht 20,91 Euro ab 2026. Diese Entwicklung zeigt die wachsende Wertschätzung für die körperlich anspruchsvolle Arbeit bei Wind und Wetter.

Gleichzeitig profitieren Auszubildende von gestaffelten Erhöhungen: Im ersten Lehrjahr steigt die Vergütung auf 1.100 Euro monatlich, im zweiten auf 1.220 Euro und im dritten Jahr auf 1.340 Euro.

Regionale Gehaltsunterschiede prägen die Vergütungslandschaft

Trotz bundesweiter Tarifsteigerungen variieren die Löhne erheblich zwischen den Regionen. Ballungsgebiete zahlen durchschnittlich 15 bis 25 Prozent höhere Gehälter als ländliche Gebiete, wobei westdeutsche Bundesländer traditionell bessere Vergütungen bieten als ostdeutsche Regionen. Fachkräfte mit dreijähriger ununterbrochener Berufserfahrung erhalten nach bestandener Abschlussprüfung automatisch den vollen Ecklohn. Zusätzlich gewährt der Tarifvertrag ein Mehraufwands-Wintergeld von einem Euro pro Arbeitsstunde (zwischen dem 15. Dezember und dem letzten Februartag). Bei Jahresarbeitszeit-Modellen erhalten Beschäftigte einen verstetigten Monatslohn unabhängig von geleisteten Stunden.

Zusatzleistungen erweitern das Vergütungspaket

Neben den Grundlöhnen umfassen moderne Tarifverträge umfangreiche Sozialleistungen. Saison-Kurzarbeitergeld wird bereits ab der ersten Ausfallstunde mit 60 oder 67 Prozent des pauschalierten Nettoentgelts ausgezahlt. Viele Betriebe bieten zusätzlich betriebliche Altersvorsorge, vermögenswirksame Leistungen und flexible Arbeitszeiten an. Bei Jahresarbeitszeit können bis zu zehn Urlaubstage in ein Überstundenkonto übertragen werden.

Diese Kombination aus fairen Löhnen und attraktiven Zusatzleistungen macht den Beruf des Landschaftsgärtners zunehmend interessanter für qualifizierte Fachkräfte. Doch verschiedene Faktoren beeinflussen die tatsächliche Höhe der Vergütung erheblich.

Welche Faktoren bestimmen das Gehalt von Landschaftsgärtnern

Unternehmensgröße entscheidet über Verdienstmöglichkeiten

Die Betriebsgröße beeinflusst das Gehalt von Landschaftsgärtnern erheblich. Große Garten- und Landschaftsbauunternehmen mit über 50 Mitarbeitern zahlen durchschnittlich 12 bis 18 Prozent höhere Löhne als kleinere Handwerksbetriebe. Spezialisierte Unternehmen für Poolbau, Sportplatzbau oder gehobene Gartenarchitektur bieten oft Gehaltszuschläge von 200 bis 400 Euro monatlich. Industriebetriebe vergüten ihre Landschaftsgärtner grundsätzlich besser als reine Handwerksbetriebe, da sie häufig nach Industrietarifverträgen entlohnen (mit entsprechend höheren Grundlöhnen). Kommunale Arbeitgeber wie Stadtwerke oder Grünflächenämter gewähren zusätzlich zur Grundvergütung oft vermögenswirksame Leistungen und betriebliche Altersvorsorge im Wert von monatlich 80 bis 120 Euro.

Saisonale Projekte schaffen Gehaltsschwankungen

Landschaftsgärtner verdienen je nach Saison und Projektart unterschiedlich viel. Während der Hauptsaison (März bis Oktober) steigen die Stundenlöhne durch Überstunden um 15 bis 25 Prozent. Winterarbeiten wie Baumfällungen oder Pflasterarbeiten werden mit dem bereits erwähnten Wintergeld von einem Euro pro Stunde zusätzlich vergütet. Komplexe Projekte wie Dachbegrünungen oder Sportplatzbau erfordern Spezialwissen und werden mit Zuschlägen von 2 bis 4 Euro pro Stunde honoriert. Das Saison-Kurzarbeitergeld federt Verdienstausfälle in den Wintermonaten ab und garantiert 60 bis 67 Prozent des regulären Nettoentgelts bereits ab der ersten Ausfallstunde.

Qualifikationen steigern das Einkommen nachhaltig

Weiterbildungen erhöhen die Verdienstmöglichkeiten von Landschaftsgärtnern deutlich. Die Meisterprüfung steigert das Grundgehalt erheblich und eröffnet Führungspositionen mit Gehältern ab 3.800 Euro brutto. Zertifizierte Baumpfleger verdienen 2 bis 3 Euro mehr pro Stunde als ungelernte Kräfte. Maschinenscheine für Bagger, Kräne oder Hebebühnen bringen Zuschläge von 50 bis 150 Euro monatlich. Spezialkenntnisse in Bereichen wie Teichbau, Natursteinverlegung oder Bewässerungstechnik werden von Arbeitgebern mit Gehaltsprämien zwischen 100 und 300 Euro monatlich belohnt. Diese Investitionen in die berufliche Entwicklung zahlen sich bereits nach wenigen Jahren aus und positionieren Fachkräfte deutlich besser im Vergleich zu anderen handwerklichen Berufen. Auch ein Quereinstieg in die Landschaftsgärtnerei kann bei entsprechender Vorbereitung zu attraktiven Verdienstmöglichkeiten führen.

Wie stehen Landschaftsgärtner im Vergleich zu anderen Handwerkern da

Landschaftsgärtner verdienen mehr als die meisten Handwerker

Landschaftsgärtner positionieren sich im oberen Mittelfeld der handwerklichen Vergütungsstruktur. Mit einem Ecklohn von 20,24 Euro ab Juli 2025 übertreffen sie deutlich Maler (17,50 Euro), Fliesenleger (18,20 Euro) oder Maurer (19,10 Euro). Nur Elektriker mit 21,30 Euro und Installateure mit 20,80 Euro erreichen höhere Grundlöhne. Diese Position verdanken Landschaftsgärtner ihrer vielseitigen Qualifikation: Sie beherrschen Erdbau, Pflasterarbeiten, Maschinenbedienung und Pflanzenkunde gleichermaßen. Die Ausbildungsvergütungen von 1.100 bis 1.340 Euro monatlich liegen ebenfalls über dem Durchschnitt vieler Handwerkszweige und machen den Beruf für junge Menschen attraktiv.

Lohnentwicklung übertrifft andere Branchen deutlich

Die Gehaltsentwicklung im Garten- und Landschaftsbau zeigt eine außergewöhnlich positive Dynamik. Die aktuellen Tarifsteigerungen von 3,2 Prozent (2025) und 3,3 Prozent (2026) übertreffen die Inflationsrate und schaffen reale Kaufkraftgewinne.

Diese Entwicklung spiegelt den Fachkräftemangel wider: Qualifizierte Landschaftsgärtner profitieren von einer steigenden Nachfrage, da Trends wie Urban Gardening und nachhaltige Stadtentwicklung die Branche antreiben.

Branche profitiert von gesellschaftlichen Megatrends

Die Zukunftsperspektiven für Landschaftsgärtner übertreffen die meisten anderen Handwerksbereiche. Klimawandel und Urbanisierung schaffen kontinuierlich neue Arbeitsfelder: Dachbegrünungen, Regenwassermanagement und klimaresiliente Gartengestaltung entwickeln sich zu Wachstumsmotoren der Branche. Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau prognostiziert bis 2030 einen Mehrbedarf von 15.000 zusätzlichen Fachkräften. Gleichzeitig digitalisieren sich Arbeitsprozesse durch GPS-gesteuerte Maschinen und Planungssoftware, was die Attraktivität des Berufs für technikaffine Menschen erhöht. Diese Kombination aus stabiler Nachfrage, technologischem Fortschritt und gesellschaftlicher Wertschätzung für Umweltberufe positioniert Landschaftsgärtner als eine der zukunftssichersten Handwerkersparten.

Zusammenfassung

Die aktuelle Entwicklung beim Tariflohn Landschaftsgärtner zeigt eine deutlich positive Tendenz. Der Ecklohn steigt bis 2026 auf über 20 Euro pro Stunde und positioniert die Branche im oberen Mittelfeld der Handwerksvergütung. Diese Steigerungen von 3,2 und 3,3 Prozent übertreffen die Inflationsrate deutlich und schaffen reale Kaufkraftgewinne für alle Beschäftigten.

Arbeitgeber nutzen die gestiegenen Tariflöhne als Instrument zur Fachkräftegewinnung und -bindung. Zusatzleistungen wie betriebliche Altersvorsorge und flexible Arbeitszeiten entwickeln sich zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Arbeitnehmer steigern ihr Einkommen nachhaltig durch gezielte Weiterbildungen in Bereichen wie Baumpflege oder Maschinenbedienung (mit Zuschlägen von 2 bis 4 Euro pro Stunde).

Die Zukunftsperspektiven bleiben ausgezeichnet, da Klimawandel und Urbanisierung kontinuierlich neue Arbeitsfelder schaffen. Der prognostizierte Mehrbedarf von 15.000 Fachkräften bis 2030 stärkt die Verhandlungsposition der Beschäftigten erheblich. Wir bei Richter Garten verstehen die Bedeutung fairer Entlohnung für die Gestaltung hochwertiger Außenanlagen und setzen auf die kontinuierliche Entwicklung unserer Fachkräfte.